Interview mit Dr. Sieglinde Lauer, Allgemeinmedizinerin aus Kaiserslauterm

Dr. med. Sieglinde Lauer ist Fachärztin für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie, Naturheilverfahren, Umweltmedizin und  Psychotherapie. Sie ist in einer hausärztlichen Kassenpraxis in Kaiserslautern niedergelassen. Dr. Lauer ist Vorsitzendes des DZVhÄ Landesverbandes Hessen, Rhreinland-Pfalz, Saarland und in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) engagiert.

  1. Warum sind Sie Ärztin geworden?

Mein Interesse an Gesundheit, gesunder Lebensweise wie etwa Ernährung, begann in der Pubertät. Von Kindheit auf war ich mit dem Umgang mit Heilpflanzen vertraut. So wuchs mein Wunsch, diese Interessen an andere Menschen weiter zu geben, dazu beitragen, dass sie möglichst gesund leben können. Die beste Möglichkeit dafür erschien mir, Ärztin zu werden.

  1. Warum haben Sie dann Homöopathie erlernt?

Meine erste Bekanntschaft mit Homöopathie machte ich, als ich mit 18 Jahren Patientin bei einem homöopathischen Arzt war, dessen Behandlung mir auf Anhieb gut half. Deshalb machte ich meine erste Famulatur in der Klinik Lahnhöhe von Dr. Bruker. Hier ging ich vor allem wegen dem Thema Ernährung hin, aber ich erlebte und erlernte dort auch, wie Homöopathie mit Begeisterung und Erfolg praktiziert wurde. Ab diesem Zeitpunkt besuchte ich studentische Arbeitskreise an der LMU München sowie Homöopathie-Fortbildungen im süddeutschen Raum. Auch während meiner Assistenzarzttätigkeit in Glasgow konnte ich bei zahlreichen Hospitationen am homöopathischen Krankenhaus  die Therapiemöglichkeiten der Homöopathie kennenlernen. Seither besuchte und besuche ich zahlreiche Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen, um sowohl die Homöopathie mit all ihren Möglichkeiten als auch meinem Zugang zu dem Patienten in seiner ganzheitlichen Individualität tiefer zu ergreifen und so zu behandeln.

  1. Mit welchen Erkrankungen kommen Patienten zu Ihnen?

Viele meiner Patienten haben eine längere Patientenkarriere hinter sich, in deren Verlauf sie mehrere Ärzte konsultierten. Sie waren mit der Behandlung nicht glücklich, hauptsächlich, weil sie nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, sie zu viele Nebenwirkungen hatte oder sie nicht so viel Chemie zu sich nehmen wollten. In meine hausärztliche Praxis kommen viele Patienten mit Fibromyalgie, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Reizdarm, Infektanfälligkeit,  psychosomatische Beschwerden – Indikationen, die gut homöopathisch therapiert werden können. Aber auch Kinder mit Entwicklungsstörungen, Ängsten oder  rezidivierenden Otitiden. Es ist schön zu sehen, wie die Homöopathie hier helfen kann.

  1. Mit welchem Argument würden Sie einer Kollegin oder einem Kollegen raten, mit Homöopathie zu beginnen?

Die homöopathische Behandlung ist eine sehr individuelle Therapie und sie bietet eine tiefe Begegnung eines anderen Menschen, für die ich immer wieder dankbar bin. Das Finden der homöopathischen Arznei ist eine wiederkehrende Herausforderung, so dass der Praxisalltag sowohl in ärztlicher als auch in menschlicher Sicht abwechslungsreich und befriedigend ist. Der ganzheitliche Ansatz verhindert bloße Routine, die oft ermüdend sein kann.